Licht am Ende des Tunnels
... ist eine Metapher für etwas Kommendes in der Zukunft, steht im mehrheitlichen Verständnis seiner Deutung für etwas Gutes. Es will den schwierigen Moment mit der Chance auf ein besseres Morgen überbrücken. Die Aussicht auf etwas Vorzuziehendes gegenüber dem Derzeitigen zeigen. Das Symbol vom Licht am Ende des Tunnels ist heute bereits zu einer geläufigen Lebenseinstellung geworden. Der derzeitige Zustand wird nur noch gedultet und man lebt in Gedanken im Morgen oder im Gestern. Die Folge ist, man lebt nicht mehr im Hier und Jetzt.
Aber was ist, wenn der Tunnel derzeit Schutz bietet? Vielleicht sogar vor dem besagten Licht? Was ist wenn das Licht die ausgestreckten Fangarme eines verstrahlten Planeten sind? Das Licht am Ende des Tunnels hieße dann das Gegenteil von dem was man sich erhoffte. Stellte eher etwas Schreckliches in Aussicht, während der Tunnel die Rolle des geringeren Übels spielte. Man täte gut daran sich im Hier und Jetzt einzurichten und zu leben! Denn ein anderes Leben wird es vielleicht nicht geben.
Bevor man seine Situation zwanghaft ver(schlimm)bessern will, sollte man sich stets vergewissern, dass die zukünftige ersehnte Situation dann wirklich eine Verbesserung darstellt. Bewegung und der Blick weg von der Gegenwart ist in der heutigen Zeit ein weit überschätztes Credo des Jetsets. Alles muss in Bewegung bleiben. Alles sich permanent verbessern. Morgen ist Deadline. Es ist sicherlich wichtig zu wissen wann man sich bewegen muss, aber auch wann man ausharren sollte.
Denn die Redewendung "Schlafende Hunde soll man nicht wecken" hat auch seine durchaus nachvollziehbare Berechtigung.